Guerilla-Marketing

Heutzutage gibt es etliche Arten von Werbung und so kommt es, dass auf keinem anderen Wirtschaftssektor die Kreativität stärker gefordert ist, als im Marketing-Bereich. Grob kann man die Werbestrategien erst einmal in zwei ganz unterschiedliche Spalten einteilen. In der einen ist die massenwirksame Werbung, meist durch einen großen Geldtopf finanziert, welche sich an das große Publikum wendet und versucht dieses zur Interaktion zu animieren.

Die andere Spalte ist das genaue Gegenteil. Der erste Hauptunterschied zur oben genannten Werbesparte ist, dass man sich hierbei in deutlich kleineren finanziellen Spielräumen bewegt, was aber nicht gleichzeitig damit einhergeht, dass die Werbung weniger effektiv ist, aber hierzu später näheres. Der zweite Hauptunterschied ist die eng abgesteckte Zielgruppe. Die Werbung soll hier eben nicht auf ein breites Publikum wirken und diese ansprechen, sondern auf einen bestimmten Personenkreis und somit auf eine überschaubare Masse. Dies bietet nicht nur Vorteile im Überblick, sondern geht einher mit kreativen Freiheiten, welche das Futter für erfolgreiche Werbestrategien sind.

In diesem Sektor bewegen wir uns im Guerilla-Marketing. Der Begriff des Guerilla-Marketings wurde erstmals 1984 vom Marketing Experten Jay C. Levinson verwendet und fand Anwendung in seinem damaligen “Guerilla-Marketing-Handbuch”, welches im selben Jahr erschien. Das Buch, es sei nur nebenbei erwähnt, wurde in 42 Sprachen übersetzt und hat laut heutigem Stand eine stolze Auflage von über 14 Millionen Exemplaren. Nicht zuletzt ist der Erfolg des Buches auch darauf zurückzuführen, dass Levinson sich mit seinen dort erklärten Marketing-Strategien, insbesondere eben des Guerilla-Marketing, an die kleinen bis mittleren Unternehmen richtete, was insofern ein verlockender Gedanke ist und auch war, da es diesen mittelständischen Unternehmen nun auch effektive Marketing- und Werbestrategien ermöglichte, abseits eines großen finanziellen Rahmens.

Der Begriff des “Guerilla” ist hierbei insofern zutreffend, als das es sich bei den Werbeagenturen in der Regel um kleine Gruppen handelt, welche in strategischem Maße den Kundenkreis mit kleinen, aber eben effektiven Maßnahmen auf ein bestimmtes Produkt aufmerksam machen, oder im besten Fall für dieses gewinnen.

Im Grunde könnten die Gegensätze zwischen der massenwirksamen Werbung und der Werbung für einen kleinen Kundenkreis extremer nicht sein: Wohingegen bei der breitgefächerten Werbung ein hohes Budget von Nöten ist, so reichen im Guerilla-Marketing ein Bruchteil der Kosten. Aufgrund des genau abgesteckten Kundenkreises bietet dies den Werbenden einen erhöhte kreative Freiheit und eben diese ist das “A und O” in der Werbung. So kommt es eben, dass in der heutigen Zeit eine äußerst kostengünstige aber auch sehr effektive Art von Werbung zum Einsatz kommt: Streetbranding.